Erfolgsfaktor Sinn
Die Entdeckung der Zufriedenheit
von Bernd Vonhoff & Gerald Reischl
- Buch auf Amazon
- ISBN: 978-3800074440
Meine Notizen
Zufriedenheit im Privat- wie auch im Berufsleben kommt nicht von allein – sie ist mit Arbeit verbunden. Mit jener Arbeit, die man für seinen Lebensunterhalt verrichtet, und mit jener an sich selbst.
Nur wer weiss, was ihm im Leben wichtig ist, ihm wirklich Freude bereitet und ihn dauerhaft befriedigt, kann überprüfen, ob er sich auf dem richtigen Weg befindet. Man muss dazu seine eigenen Motive kennen und wissen, warum man arbeitet und wofür es sich lohnt zu leben.
Faktum: Die Welt ist komplex
Sinn kann sich verändern, denn er ist immer situationsbezogen. Sinn ist individuell und deshalb kann es nur abstrakte Definitionen geben.
Eine Handlungsmöglichkeit auszuwählen, beinhaltet immer das Risiko, die falsche Entscheidung zu treffen.
Auch das Nicht-Entscheiden ist eine Entscheidung.
Sinn entsteht durch die Werte und Wünsche, für die jemand eine kurzfristige Bedürfnisbefriedigung zurückstellt, um langfristige Ziele zu erreichen.
Persönlichen Sinn ergeben all die Dinge, für die es sich im eigenen Lebensrückblick gelohnt haben wird, gelebt zu haben.
Faktor: Fehlschlüsse
Wie wir unser Leben gestalten, wird nicht nur durch das bestimmt, was wir direkt erleben oder beeinflussen können, sondern auch durch die Denkmuster, die sich im Laufe der Jahre in uns verfestigt haben. Von ihnen hängt unsere Zufriedenheit massgeblich ab, weil sie dazu beitragen, welches Bild wir von unserer Umwelt und unseren Möglichkeiten im Kopf haben.
Faktor: Werte und Ziele
Den Sinn des Lebens gibt es nicht – es gibt viele.
Sucht man nach Sinn, muss die Frage korrekt formuliert werden: "Was gibt dem Leben Sinn?", "Was macht für mich in meiner aktuellen Lebensphase langfristig Sinn?".
Das Spannende beim Suchen ist das Suchen, nicht das Finden.
Es ist nicht einfach nur der Weg, der das Ziel ist, sondern die Kombination aus dem Gehen des Weges und der Möglichkeit, das Ziel zu erreichen.
Ein Ziel darf, wenn es zur Zufriedenheit führen soll, nicht zu fixiert sein, sondern nur die Richtung vorgeben. Es sollte stets die Möglichkeit gegeben sein, weitergehen zu können. Sonst würde eine Leere eintreten, wenn das Ziel erreicht ist.
Wenn man für ein selbst gesetztes persönlich definiertes "höheres" Ziel arbeitet, ist es leichter, selbst unangenehme Vorkommnisse auszuhalten.
Wie sinnvoll empfinden sie das, was sie tun? Welchen Beitrag leisten sie regelmässig, damit sie das, was sie als sinnvoll erachten, auch tun können? Wie sicher sind sie sich, dass das, was sie tun, sinnvoll ist?
Die Frage nach dem Sinn der jeweiligen Lebenssituation kann jeder mehrmals täglich für sich beantworten, indem er sich immer fragt, ob das, was er gerade tut, für ihn Sinn macht.
Ohne Werte steuern wir ziellos durch unser Leben bzw. durch unseren Arbeitsalltag. Nur durch die Orientierung an Werten und den daraus formulierten Zielen können wir die Mittel definieren, mit denen wir unsere Ziele erreichen können, die für uns persönlich Sinn ergeben.
Für die eigene Sinnsuche ist es nicht nur wichtig, seine eigenen Ziele zu kennen, sondern auch erkennen zu können, ob z.B. der Arbeitgeber oder Geschäftspartner einem selbst wirklich Ziele präsentiert oder diese mit Massnahmen verwechselt.
Geldgeber sind meistens nicht am Produkt selbst interessiert, sondern daran, dass sich das Geld vermehrt. Mittel zum Zweck kann man aber nur dann gewinnbringend einsetzen, wenn man weiss, welche Ziele man verfolgt, sonst setzt man die falschen ein. Geld und Reichtum sind nicht das Ziel, sondern das, was man mit den Investitionen machen würde, ist es.
Man wird Mitarbeiter nicht begeistern, wenn man ihnen sagt, dass die Eigentümer bloss mehr Geld verdienen wollen. Man würde die Mitarbeiter aber sehr wohl für ein konkretes Ziel, etwa die Qualität einer Zeitung zu verbessern, begeistern können.
Warum sollte ein Kunde ein Produkt oder eine Dienstleistung abnehmen, wenn offensichtlich ist, dass nur der Gewinn im Vordergrund steht?
Kosteneinsparungen allein schaffen keine Potenziale für die Zukunft. Wenn man Kosten sparen möchte, muss man in etwas anderes investieren, um den gleichen Ertrag oder die gleiche Befriedigung zu erwirtschaften.
Wenn jemand einer sinnvollen Aufgabe nachgehen möchte, muss er definieren und wissen, was für ihn eine sinnvolle Aufgabe ist. So erfährt er auch, was seine Ziele sind. Erst anhand der Definition kann er überprüfen, ob er durch seine Arbeit seinem Ziel näher kommt.
Am Sinn orientieren kann sich nur derjenige, dessen Grundbedürfnisse befriedigt sind und der sich keine Sorgen um die eigene Existenz machen muss.
Ziele sind eng an Erwartungen oder Ansprüche gebunden. Wenn diese sehr hoch sind, können auch die Enttäuschungen, die sich aus der Nicht-Erfüllung ergeben, gross sein. Ziele dürfen nicht verkrampft verfolgt werden, nichts lässt sich erzwingen.
Ziele müssen realistisch sein und im Bereich des Möglichen liegen.
Wir müssen unsere Ziele kennen und sie formulieren, um Orientierung darüber zu haben, ob die Möglichkeit, sie zu erreichen, gegeben ist und ob wir in etwa auf dem richtigen Weg dorthin sind.
Eine bestimmte Arbeit auszuüben ist kein Ziel, weil mit dieser Berufswahl tiefer liegende Bedürfnisse befriedigt werden. Wenn man den Beruf als solches als Ziel sieht, ist Unzufriedenheit vorprogrammiert. Es ist wichtig zu prüfen, welches Ziel mit der Arbeit verfolgt wird.
Wenn ein Ziel bekannt ist, dann sind all die Dinge, die für die Erreichung desselben notwendig sind, seien sie mühsam oder einfach, schon deshalb erträglicher, weil sie für diesen Zweck einen Sinn ergeben.
Darauf kommt es bei der Motivation an: Der Vergleich mit der eigenen Leistung ist zunächst wichtig, nicht der Vergleich mit der Leistung anderer.
Ein zentraler Bestandteil von persönlicher Motivation ist: Werte und Ziele erreichbar zu definieren.
Erfolg ist kein Ziel, sondern ein Weg, der aus vielen Schritten besteht; jeder einzelne ist ein Erfolgserlebnis.
Faktor: Motive
Woher weiss ich, was ich wirklich will?
Gemäss Steven Reiss gibt es nicht nur eine intrinsische Motivation, sondern mehrere unterschiedliche intrinsische Motivationen. Er geht davon aus, dass es genau 16 verschiedene solcher Grundmotivationen (resp. Grundbedürfnisse) gibt. Diese sind für jeden Menschen unterschiedlich wichtig und bestimmen – in ihrer unterschiedlichen Gewichtung – für jeden Menschen individuell sein Verhalten und motivieren ihn von innen heraus und geben seinem Leben Sinn.
Grundbedürfnis | Fragen, die sich jeder selbst stellen kann, um zu ermitteln, wie stark man sich an bestimmten Bedürfnissen für seine Lebensplanung orientiert, wie wichtig einem die Befriedigung der genannten Bedürfnisse ist und was einem Sinn gibt. |
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Machtbedürfnisse | Würde ich für Macht, Erfolg, Leistung, Führungsverantwortung und Einfluss andere Ziele zurückstellen? |
Bedürfnis nach Sparen und Sammeln | Würde ich für mein Bedürfnis nach Sparen und Sammeln, dem Anhäufen materieller Güter oder materieller Sicherheit andere Ziele zurückstellen? |
Statusbedürfnis | Würde ich für einen hohen Status, für Reichtum und hohen sozialen Status, Titel und öffentliche Aufmerksamkeit andere Ziele zurückstellen? |
Ordnungsbedürfnis | Würde ich für Ordnung, Stabilität, gute Organisation und vorhersehbare Situationen andere Ziele zurückstellen? |
Unabhängigkeitsbedürfnis | Würde ich für Unabhängigkeit, dem Streben nach Freiheit, Selbstständigkeit, Autarkie oder Selbstgenügsamkeit andere Ziele zurückstellen? |
Neugier | Würde ich für meinen Wissensdurst, meinen Forscherdrang, der Suche nach Wissen, Weisheit und Wahrheit oder meinen Wunsch, immer Neues zu lernen, andere Ziele zurückstellen? |
Ehre | Würde ich für Ehre, meinem Streben nach Loyalität sowie nach moralischer und charakterlichen Integrität andere Ziele zurückstellen? |
Idealismus | Würde ich für meinen Idealismus, die soziale Gerechtigkeit und Fairness oder meinen Wunsch danach, die Welt zu verbessern, andere Ziele zurückstellen? |
Soziale Beziehungen | Würde ich für soziale Beziehungen, Freundschaften, Kameradschaften, Freude, Spass und Humor andere Ziele zurückstellen? |
Familie | Würde ich für meinen Wunsch, eigene Kinder zu haben und eine eigene Familie zu gründen, andere Ziele zurückstellen? |
Rache/Konkurrenz | Würde ich für meine Rache, mein Streben nach Konkurrenz, Siegen und Wettkämpfen oder Vergeltung andere Ziele zurückstellen? Wie stark lasse ich mich von meinen Aggressionen leiten? |
Romantik | Würde ich für Kunst oder Erotik andere Ziele zurückstellen? |
Essen | Würde ich für Essen, gemeinsame Mahlzeiten und Kochen andere Ziele zurückstellen? |
Körperliche Aktivität | Würde ich für Sport andere Ziele zurückstellen? |
Emotionale Ruhe | Würde ich für meine Ruhe, Entspannung und emotionale Sicherheit andere Ziele zurückstellen? |
Anerkennung | Würde ich für Anerkennung, soziale Akzeptanz meiner Handlungen, mein Streben nach Zugehörigkeit und positivem Selbstwert andere Ziele zurückstellen? |
Unser Streben nach Glück ist kein Ziel und auch kein Selbstzweck, sondern etwas, was sich als Ergebnis dann einstellt, wenn man den Weg, den das eigene Lebensmotiv vorgibt, einhält.
Derjenige, der sein wahres Motiv nicht kennt und deshalb die falschen Mittel einsetzt, wird dauerhaft unzufrieden sein.
Der scheinbare Mangel an Motivation bei einigen Arbeitnehmern ist oft kein Mangel, sondern möglicherweise die Fehleinschätzung über deren intrinsische Motive.
Faktor: Sinnfindungstechniken
Woran erkennen wir, dass eine Handlung sinnvoll ist? Woran erkennen wir, dass wir unseren Weg gefunden haben?
Der wichtigste Indikator für das Erreichen persönlicher Ziele, also die zuverlässige Messgrösse, ob sich jemand noch auf "seiner Spur" befindet, ist seine persönliche Zufriedenheit.
Zufriedenheit tritt in zwei Formen auf: als wertebasierte Grundzufriedenheit, die auf einer persönlichen Grundeinstellung basiert und immer wiederkehrende Zufriedenheit schafft, und als kurzfristige Wohlfühlzufriedenheit, die man z.B. auf einer Feier erlebt oder beim Autokauf, wobei das Glücksgefühl hier eng an das auslösende Ereignis geknüpft ist.
Die zentrale Frage zur persönlichen Zufriedenheit im Arbeitsleben lautet: "Wenn sie keine Geldsorgen hätten und ihre ganz persönlichen Grundbedürfnisse nach Kultur und Bildung, Nahrung, Kleidung und Unterkunft, Urlaub, Auto, Altersvorsorge, u.Ä. abgesichert wären, würden sie dann ihre aktuelle Arbeit kostenlos, also ehrenamtlich verrichten?"
Sinnfindung: Wie man seine Ziele und Werte im Leben findet
Schritt 1: Antizipierter Lebensrückblick
Sich gedanklich in eine Zeit kurz vor seinem eigenen Sterben versetzen und fragen: Worauf möchte ich gern in meinem Leben zurückblicken? Was wäre mir wirklich wichtig gewesen, wofür hätte es sich wirklich gelohnt, zu leben? Was würde ich der Welt gern von mir hinterlassen?
Schritt 2: Analyse der Lebenssituation
Wenn ich genug Geld hätte: Würde ich meiner derzeitigen Tätigkeit freiwillig und kostenlos weiterhin nachgehen?
Meine Lebensgeschichte: Wie ist mein Leben bisher verlaufen? Wer oder was sind meine Freunde und Verbündeten? Wer oder was sind meine "Feinde"?
Schritt 3: Bewertung der aktuellen Lebenssituation
Wie nahe dran bin ich aktuell an dem, worauf ich zurückblicken möchte?
Bin ich zufrieden, wie mein Leben läuft, bin ich zufrieden mit dem, was ich im antizipierten Rückblick auf mein Leben bereits erreicht habe? Wie viele Dinge sind noch offen und werden auf einen späteren Zeitpunkt verschoben?
Schritt 4: Justierung
Welchen Einfluss hat mein derzeitiges Verhalten auf meine aktuelle Situation?
Welchen Einfluss haben die an mich gestellten Erwartungen anderer? Welche Hindernisse stellen sich mir immer wieder in den Weg? Was hindert mich daran, meine Ziele zu verfolgen? Was kann und möchte ich ändern? Wie viel Verantwortung für mein Handeln möchte ich haben?
Schritt 5: Massnahmen
Die Dinge in Angriff nehmen, die mich zufrieden machen.
Mit den Menschen Kontakt haben, mit denen ich mich wohlfühle.
Unzufriedenheit ist ein Gefühl, das ganz deutlich darauf hinweist, dass irgendetwas nicht so läuft, wie wir uns das vorstellen.
Faktor: Identifikation und Flexibilität
Wer nach Sinn sucht, muss sich entscheiden. Wer sich entschieden hat, bewirkt wiederum, dass sich etwas verändert. Wenn wir uns nicht entscheiden können oder keine Veränderungen herbeiführen wollen, werden andere für uns entscheiden und dadurch Veränderungen bewirken. Besser ist es, selbst zu entscheiden, denn nur dann kann man die Veränderung mitgestalten.
Wer sich nicht traut, wird häufig um die verlorenen Möglichkeiten trauern.
Kann der Einzelne überhaupt etwas bewirken? Was ist, wenn die anderen nicht mitmachen?
Faktor: Konfliktlösung
Konflikte können dauerhaft nicht durch Kompromisse gelöst werden, sondern nur dann, wenn die unterschiedlichen Wertevorstellungen erkannt, angeglichen und akzeptiert werden; darauf beruhen nämlich häufig die unterschiedlichen Erwartungen.
Je stärker die Situation, in die uns der Konfliktgegner bringt, von unseren Lebenszielen abweicht, desto stärker reagieren wir mit Ablehnung.
Solange jemand seine Lebensziele nicht klar und bewusst definiert hat, wird er durch diesen inneren Konflikt keine für ihn zufriedenstellende Lösung in einem äusseren Konflikt finden, weil er die Differenz nicht bewusst erkennen kann.
Konflikte in Unternehmen sind fast immer darauf zurückzuführen, dass die aktuell empfundene Lebens- oder Arbeitssituation nicht mit den definierten Lebenszielen oder den Basisbedürfnissen übereinstimmt.
Eine gewisse Zeit lassen sich sowohl innere als auch äussere Konflikte für viele durch "Schmerzensgeld" ertragen, wenn die "Gage" passt, akzeptiert man Dissonanzen im Beruf. Allerdings wird sich dauerhaft keine Zufriedenheit einstellen, solange diese Diskrepanz nicht beseitigt ist.
Wenn man anfängt, den eigenen Sinn nicht höher zu bewerten als den Sinn anderer, weil man erkannt hat, dass es unterschiedliche Arten von Sinn für ein und dieselbe Situation gibt, dann ist bei einem Konfliktlösung viel gewonnen.
Bei einem Konflikt beharren beide Seiten darauf, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Nur dann, wenn die Bedürfnisse beider Konfliktparteien befriedigt sind, kann eine Unstimmigkeit sinnvoll und dauerhaft gelöst werden.
Faktor: Resilienz
Geistig wachsen können wir nur, wenn wir uns den Dingen stellen und selbst die Lösungen für die – oft nur scheinbaren – Probleme finden.
Den Sinn einer Krise erkennt man immer erst dann, wenn sie vorbei ist.
Wenn wir in bestimmten Situationen nicht weglaufen, sondern uns den Problemen stellen, dann wird uns dies mit jedem Mal einfacher fallen.
Wenn uns andere die Arbeit des Problemlösens abnehmen, dann werden wir nie lernen, sie selbst zu lösen.
Schlechte Zeiten ermöglichen es uns, an uns zu arbeiten, uns zu verändern und uns zu verbessern. Dazu müssen wir aber unseren Anteil an der jeweiligen Situation erkennen.
Faktor: Unsicherheit
Selbst bestimmen zu können, was man tut, erzeugt langfristig Zufriedenheit. Fremdbestimmtheit erzeugt langfristig Stress.
Das subjektiv wahrgenommene Fehlen von Einfluss ist der Grund, warum die Arbeit in einigen Unternehmen zu einer hohen Anspannung und Belastung führt.
Es gilt regelmässig zu überprüfen: Verfolgt man den eigenen Willen oder den Willen der anderen? Optimal für Arbeitnehmer und Unternehmen ist es, wenn sich beides genau deckt.
Zweifel dürfen das Handeln nicht ersetzen. Diese Ungewissheit auszuhalten und zu ertragen, erfordert Mut, um uns nicht von ihr lähmen zu lassen. Man braucht Mut zum Handeln, ohne Beweise für die Richtigkeit seines Tuns zu erhalten.
Erfolgreiches Handeln wird ohne Zweifel nicht funktionieren, weil dieser dazu beiträgt, die Dinge noch einmal zu überprüfen. Wir müssen zweifeln und den Mut haben, trotzdem zu handeln.
Wir halten oft das für richtig, was andere für richtig halten.
Zufriedenheit entsteht gerade dann, wenn Lösungen erarbeitet werden, die nicht alltäglich sind.
Zuwachs an Erfahrung bedeutet paradoxerweise auch wachsende Unsicherheit, denn je tiefer man in ein Themengebiet eindringt, desto deutlicher werden das eigene Unwissen und die eigenen Wissenslücken sichtbar. Gleichzeitig wird einem mit der Erfahrung erst die Komplexität des Themas bewusst.
Faktor: Verantwortung
Anerkennung ist die Bestätigung sinnvollen Handelns.
Um die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, um selbst einer Situation Sinn zuzuschreiben, ist es wichtig, sich selbst in der aktiven Rolle zu sehen.
Einer der zentralen Faktoren für ein zufriedenes Leben ist die Erkenntnis, nicht nur für seine aktiven Handlungen verantwortlich zu sein, sondern auch für sein passives Nichtstun.
Faktor: Entscheidungen
Nichts verändert sich nach unseren Wünschen, wenn wir nicht selbst darüber entscheiden.
Je stärker jemand für die Folgen seiner Entscheidung selbst die Verantwortung trägt, desto eher wird sich diese Entscheidung an langfristigen, als stabil geltenden Werten orientieren.
Richtige Entscheidungen kommen in der Regel dann zustande, wenn folgende drei Elemente vorhanden sind:
- Hohe Erfahrung, Sachkenntnis und Fehlererfahrung auf dem jeweiligen Gebiet
- möglichst breite Informationsbasis
- das Gefühl, dass die Entscheidung richtig ist, dass sie Sinn ergibt
Wirtschaftsfaktor Sinn
Nur die Stärken der Einzelnen bringen die Arbeitsgemeinschaft weiter, und jemand, der an seinen Schwächen arbeitet, wird sich zwar verbessern, allerdings niemals so gut sein wie der, der sich auf einem Gebiet, das er ohnehin beherrscht, weiter verbessert.
Wer einer sinnvollen und befriedigenden Tätigkeit nachgehen will, sollte darauf achten, dass das Unternehmen, für das er arbeitet, eine Unternehmenskultur aufweist, die diesen Wunsch unterstützt.
Gebraucht zu werden erzeugt Sinn.
Angst verhindert, dass ein Problem kreativ gelöst wird.
Faktor: Arbeitsbedingungen
Faktor: Berufung
Ein Job ist nur dann ein Traumjob, wenn er für einen selbst Sinn ergibt.
Wenn man weiss, dass man eigentlich nur eine kurze Zeit auf der Erde verbringt, dann sollte man endlich die Dinge tun, die man wirklich tun möchte.
Faktor: Endlichkeit
Wenn man bleibende Werte schafft, dann verändert man dadurch die Welt und wird dadurch quasi unsterblich.
Durch den Tod anderer werden wir stets auf unseren eigenen aufmerksam gemacht. Und auch immer wieder auf die Frage, was man aus seiner verbleibenden Zeit machen soll.
Die Einbeziehung des Todes in seine Gedanken lässt den Menschen bewusster und konzentrierter leben und bewahrt ihn davor, so viel Zeit für unwichtige Dinge zu vergeuden.
Eine Herausforderung ist freiwillig zu bewältigen, ein Problem muss gelöst werden, manchmal sogar um zu überleben.
Wenn jemand den Tod eines Nahestehenden als Anlass nimmt, über sich und sein Leben nachzudenken und dann seinem Leben einen weiteren, neuen Sinn gibt, dann würdigt derjenige das Andenken des Verstorbenen stärker, weil seine Veränderung immer mit dem Verstorbenen in Verbindung stehen wird.
Hinterlassen wir jetzt schon das, was wir uns zu hinterlassen gewünscht haben?
Im Moment leben heisst nicht nur in dem Bewusstsein leben, dass der Moment, in dem man gerade lebt, wichtig ist, sondern dass wir uns auch darüber bewusst sind, dass es auch wichtige Momente im späteren Leben geben wird. In diesen Momenten möchten wir genauso bewusst und glücklich leben, wie wir vielleicht jetzt im Moment sind. Aber gleichzeitig müssen wir uns darüber bewusst sein, dass es diesen Moment in der Zukunft vielleicht nicht geben wird, weil wir vorher sterben könnten.
Berufliche und private Zufriedenheit sind kein definierbares Ziel. Sie sind ein Ergebnis dessen, dass jemand so oft wie möglich sein Handeln daran orientiert, was für ihn langfristig Sinn ergibt.