Sleeping Beauties

von

  • Buch auf Amazon
  • ISBN: 978-3453271449
  • Mein Rating: 8/10

Weltweit macht sich ein mysteriöses Phänomen bemerkbar: Sobald Frauen und Mädchen einschlafen, werden sie von einem weissen Kokon eingehüllt. Wird versucht, diesen Kokon zu entfernen, wachen sie auf und töten die Person, die dies versucht hat. Danach schlafen sie wieder ein. Auch Dooling, eine amerikanische Kleinstadt, wird von diesem Phänomen nicht verschont. Mit einer Ausnahme: eine unbekannte Frau, die zwei Männer brutal getötet hat, halbnackt von der Polizei verhaftet und anschliessend ins dort ansässige Frauengefängnis gebracht wurde, scheint dagegen immun zu sein. Was hat es mit dieser Frau auf sich?

Mich hat Sleeping Beauties gefesselt und ich konnte das Buch kaum mehr weglegen. Es ist gut geschrieben, mit interessanten Charakteren. Wobei es manchmal etwas schwierig war, den Überblick zu behalten mit all den verschiedenen Charakteren. Einige hätten dabei durchaus weggelassen werden können, mit rund 950 Seiten hätte es diesbezüglich durchaus noch Kürzungspotenzial gegeben. Nicht besonders angesprochen haben mich die übersinnlichen Elemente, doch glücklicherweise halten sich diese im Rahmen. Als störend empfand ich teilweise die Übersetzung, manche Sätze fühlten sich einfach nicht "richtig" an.

Zitate aus dem Buch

Er deutete mit dem Kinn auf ihre Zigarette. "Ich dachte, sie hätten aufgehört." - "Hab ich auch. Aufhören macht mir so viel Spass, dass ich es einmal pro Woche tue. Manchmal sogar zweimal."

Unten auf dem Bildschirm blinkte in Rot EILMELDUNG, aber das hatte nichts zu bedeuten; die nannten es schon eine Eilmeldung, wenn Kim Kardashian gefurzt hatte.

Ein einziger Gedanke – irrelevant, aber völlig klar – ging ihm im Kopf herum: Da hatte der Nachrichtensender Motherfucker weggepiept, aber ganz Amerika vorgeführt, wie eine Frau ihrem Mann einen stattlichen Teil seiner Nase abbiss. Mit den Prioritäten, die man da hatte, stimmte etwas nicht.

"Verdammt noch mal, was reden sie da für einen Mist, sie penisbestückter Goldhamster?"

Was war denn so falsch daran, ab und zu einer an die Titten zu grapschen? Früher wäre jede Kellnerin enttäuscht gewesen, wenn man ihr nicht auf den Arsch geklopft hätte, Menschenskind! Und wenn man einer Frau auf der Strasse nicht hinterherpfiff, fragte die sich, wozu sie sich so in Schale warf. Die zogen sich doch bloss so geil an, um angemacht zu werden, das war eine Tatsache. Wann hatte das ganze Weibervolk sich eigentlich derart verändert? In dieser politisch korrekten Zeit konnte man einer Frau nicht einmal mehr ein Kompliment machen – und wenn man einer den Arsch tätschelte oder ihr an die Titten fasste, war das doch eine Art Kompliment, oder etwa nicht? Man musste schon ziemlich dämlich sein, das nicht zu erkennen. Wenn Don einer Frau in den Hintern kniff, tat er das nicht, weil er den Hintern hässlich fand. Er tat es, weil es ein geiler Arsch war.

Das musste Roger sein, obwohl man wohl Fingerabdrücke nehmen oder einen DNA-Test machen musste, um ihn zu identifizieren. Bis auf die Überreste eines breiten Kinns war das Gesicht völlig verwüstet. Wie eine zerstampfte Kartoffel sah es aus.

[...] der Mann, der vorher schon einmal da gewesen war, kam nun mit einer Axt in der Hand hereingeschritten. Offenbar war er gekommen, um ihn umzubringen – worüber Garth nicht besonders traurig war. Eventuell tat das zwar weh, aber hoffentlich nicht allzu lange.

"Ich hab ihm das Ding bis zum Griff reingerammt. Gebrüllt hat Damian nicht, er hat bloss tief ausgeatmet und gesagt: Sieh mal, was du mit mir gemacht hast, und da ist das Blut auch schon über den Stuhl auf den Boden gelaufen. Trotzdem hat er absolut nichts dagegen unternommen. Er hat bloss gesagt: Na gut. Sieh mir beim Sterben zu. Geniess es."

"Mag sein, dass Norcross eine Ausbildung als Psychiater hat, aber seine Bestnote hat er ganz sicher im Schwachsinnerzählen erreicht."

"Du kannst gern zuhören, aber du musst dabei den Mund halten. Falls nicht, stopfe ich ihn dir mit einer Ratte, die dir die Zunge aus dem Kopf fressen wird."

"Waffen. [...] Die perfekte Lösung für jedes Problem. Je mehr man hat, desto perfekter lösen sie das Problem."

Er zerlegte Leichen gern so, wie andere Leute einen Truthahn zerlegten. Das war zwar exzentrisch, schien ihm jedoch eine gewisse Befriedigung zu verschaffen.

Praktisch die halbe Welt war eingeschlafen, und der Rest rannte durch die Gegend wie ein Huhn, dem man den Kopf abgehackt hatte.

Jemand zu töten war leichter gewesen, als er erwartet hatte. Was es nur schlimmer machte.

"Herzstillstand. Ich sollte sofort mit der Wiederbelebung anfangen." - "Gerade eben warst du noch drauf und dran, ihn zu erschiessen."