Monuments Men
Die Jagd nach Hitlers Raubkunst
von Robert M. Edsel & Bret Witter
- Buch auf Amazon
- ISBN: 978-3701733040
Monuments Men beschreibt die Arbeit von Angehörigen der Monuments, Fine Arts, and Archives Section, den sogenannten Monuments Men, die sich während dem Zweiten Weltkrieg mit dem Schutz und der Rettung von Kunstgütern beschäftigten.
Ich fand Monuments Men ein faszinierendes Buch, welches einen mir weitgehend unbekannten Aspekt des Zweiten Weltkrieges näher beleuchtet. Zwar war mir bekannt, dass die Nazis Kunstgüter raubten, doch wie diese wiederbeschafft wurden, davon hatte ich keine Ahnung... Nicht so gelungen fand ich die Vermischung von Sachbuch und Roman, hier hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autoren auf die Fakten beschränkt hätten.
Meine Notizen
Die Mission
Hitler bediente sich neuer Gesetze, seiner Gesetze, um sich die grössten Kunstwerke Europas anzueignen und in sein Reich zu holen. Dort liess er sie an allen möglichen Lagerorten verwahren, bis sie schliesslich eines Tages im prachtvollsten Museum der Welt [dem Führermuseum] ausgestellt werden würden.
"Ein Fachmann und ein Perfektionist erstellt zuerst seine Analyse", sagte er [George Stout] immer, "erst dann trifft er seine Entscheidung."
Er [Walker Hancock] war ein so positiver, gutmütiger Mensch, dass er sogar behauptete, ihm schmecke das Essen in der Armee.
Die Aufgabe
"In der Bombenentschärfungseinheit zu arbeiten, hat einen grossen Vorteil: Kein höherer Offizier schaut einem über die Schultern."
[Jacques] Jaujard machte nicht viel Aufhebens um seinen Erfolg. Er war ein Mann, der Diskretion für wichtig hielt; er glaubte, dass man handeln, aber nicht darüber reden sollte.
"Wir haben nicht einfach 'Nein' gesagt. Ein klares 'Nein' hätte nur Goebbels' Zorn hervorgerufen. Wir haben immer 'Ja' gesagt", erzählte Jaujard, "aber es gab immer irgendwelche Einzelheiten, die noch geklärt werden mussten. Die Nazis waren – wie man so schön sagt – versessen auf Papier. Sie waren sehr bürokratisch. Sie konnten keine Entscheidung treffen, ohne fünf oder sechs Briefe nach Berlin zu schicken."
Deutschland
Die Familie war so arm, dass Harry [Ettlinger] die Rationierungen aufgrund des Krieges kaum mitbekam.
Der Bus fuhr an einem Plakat vorbei, das an einem Laternenmast befestigt war: "Wer allein fährt, fährt mit Hitler." Das war eine Aufforderung, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen oder zumindest Fahrgemeinschaften zu bilden.
In den Wohngebieten gab es in nahezu jedem Fenster ein weisses Banner mit einem blauen Stern und einer roten Umrandung. Das Banner bedeutete, dass eines der Haushaltsmitglieder in der Armee Dienst tat. Wenn das Fähnchen einen goldenen Stern und eine gelbe Umrandung zeigte, war ein Haushaltsmitglied im Einsatz gefallen.
Es wurde mit dem Tod bestraft oder mit der Versetzung an die Ostfront, was schlimmer war als die Todesstrafe, wenn man die Meinung äusserte, dass es den Alliierten gelingen werde, auf das Gebiet des Deutschen Reiches vorzustossen. Sogar sich auf diese Möglichkeit vorzubereiten, galt als Hochverrat.
Nach Jahren der "Erwerbungen" [...] hatte der Reichsmarschall [Hermann Göring] Tausende von wertvollen Kunstobjekten angehäuft. Die Wände seiner Galerien und seiner Wohnräume in Carinhall waren voll mit Bildern, wobei aufgrund des chronischen Platzmangels manchmal zwei bis drei übereinander hingen. Sogar über Türrahmen und um Möbel herum waren Bilder angebracht [...].
Ein Gedanke liess ihn nicht mehr los: Die Kultur der eigenen Verbündeten zu retten war nichts Grossartiges. Die Kultur des Feindes zu schützen, das eigene Leben und das Leben anderer zu riskieren, um sie zu retten, um sie ihm zurückzugeben, wenn der Krieg gewonnen war ... so etwas hatte es noch nicht gegeben, doch genau das hatten sich Walker Hancock und die übrigen Monuments Men vorgenommen.
Die Leere
Er [Hitler] wollte noch so viele Juden wie möglich töten; er wollte seine Armeen, auch alte Männer und junge Knaben, als Kanonenfutter an die Fronten werfen; er wollte, dass kein Stein mehr auf dem anderen blieb, dass die Infrastruktur Deutschlands vollständig zerstört wurde, damit dieses Land, das ihn verraten und sich durch seine Feigheit schwächer als andere gezeigt hatte, in die Steinzeit zurückfallen würde.
Die Nachwirkungen
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