Joe
von Larry Brown
- Buch auf Amazon
- ISBN: 978-3453271760
Der fünfzehnjährige Gary Jones und seine Familie ziehen verarmt durch den Süden der USA, der Vater alkoholabhängig und gewalttätig. Irgendwann finden sie ein unbewohntes, heruntergekommenes Haus und richten sich dort ein. Als Gary im Wald unterwegs ist, trifft er auf Joe Ransom und seine Männer, die damit beschäftigt sind, die Bäume zu vergiften. Gary möchte mitarbeiten, um Geld zu verdienen, und Joe stellt ihn ein. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden und Joe wird so etwas wie eine Vaterfigur für Gary.
Mir hat Joe gut gefallen. Der Autor hat mit Gary Jones und Joe Ransom zwei interessante Hauptfiguren geschaffen, die ziemlich authentisch wirken. Zugleich schafft er es, das Gefühl der Hoffnungslosigkeit zu vermitteln, einer Hoffnungslosigkeit, die sich durch das ganze Buch zieht. Vermisst habe ich einen Handlungsstrang, stattdessen erhält man als Leser einfach einen Einblick in den Tagesablauf der verschiedenen Personen.
Zitate aus dem Buch
"Der Weg ist so glitschig wie Eulenscheisse."
Sie beugte sich über ihren Vater. "Hast du gehört? Ich hasse dich wie die Pest und wünschte, du wärst tot. Dann müssten wir uns nicht mit dir rumplagen."
"Deine Mutter kann tun, was sie will. Wir sind nicht mehr verheiratet. Wenn sie wieder heiraten will, sag ich keinen Mucks. Will sie's denn?" - "Sie hatte nicht mal ein Rendezvous. Wer dich kennt, verabredet sich nicht mit ihr."
Entweder war er ohnmächtig, oder er stellte sich tot. Sie packten ihn unter den Armen. Seine Füsse hingen schlaff, knochenlos herab. Die Polizisten wankten unter dem Angriff seines Körpergeruchs. Nicht mal Hühner, die drei Tag tot an der Sonne gelegen hatten, stanken so widerlich.