Grenzerfahrung Grönland
Mein Expeditionsthriller
von Birgit Lutz
- Buch auf Amazon
- ISBN: 978-3442754120
In Grenzerfahrung Grönland erzählt die Autorin von ihrer Expedition im Frühjahr 2013: einer Grönland-Durchquerung auf Skiern. Zu dritt. 560 Kilometer durchs Eis in 28 Tagen.
Ich fand Grenzerfahrung Grönland ein faszinierendes Buch, welches Lust macht, selbst einmal nach Grönland zu gehen (wenn nur die Kälte nicht wäre...). Die Autorin beschreibt aber auch sehr eindrücklich und ehrlich, wie es ist, wenn das Team auf solch einer Expedition, bei der man sich sogar das Zelt miteinander teilt, nicht harmoniert... Das Einzige, was mich gestört hat, war das erste Kapitel über den 15. Tag der Expedition. Dies wirkte total deplatziert auf mich, da das Buch ansonsten chronologisch aufgebaut ist.
Meine Notizen
Eiszeit
Das Einzige, was du bestimmen kannst, ist, wie du selbst die Welt siehst.
See you on the other side!
Wieder einmal, einfach so, Hilfe, Unterstützung. Das ist es, was ich an meinen Polarkumpanen so mag. Wenn sie helfen können, helfen sie. Das lernt man wohl, wenn man so oft so weit draussen unterwegs ist: dass alles einfacher ist, wenn man sich gegenseitig hilft.
Don't make a mess
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Nur ein Schlitten
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Wir sind dann mal weg
Wer zu einer Expedition aufbricht, egal wo, muss zuvor bereit sein, die Zivilisation von ihrer mühseligsten Seite zu erleben. Muss Anträge und Lebensläufe schreiben, Versicherungen abschliessen und Bürgschaften nachweisen, kurz, einen Wust an Bürokratie bewältigen, der auf sehr spezielle Art ein Abenteuer für sich ist.
Die Eiskante
Warum mache ich das?
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Auf dem Eis
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Das erste Camp
Es ist der erste Tag, vier Stunden sind vorbei. Und schon jetzt denke ich, wir hätten einen Anführer bestimmen sollen. Einer von uns müsste das Sagen haben. Ich hatte das irgendwann angeregt, aber Hannes und Thomas wollten das nicht. Wir würden uns ja wohl einig werden, sagten sie. Ich war mir da nicht sicher. Durch die polare Expeditionsgeschichte zieht sich ein roter Faden: Unternehmungen ohne klare Kommandostrukturen scheitern, waren immer zum Scheitern verurteilt. Erfolgreiche Expeditionen waren immer Diktaturen, in denen einer entschied, dessen Befehle nicht angezweifelt wurden. Diskutieren kann man hinterher.
Was wir essen
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Unser Weg
Langstrecken-Expeditionen geht man, indem man sie einteilt; jeden Tag in mehrere, übersichtliche Etappen, nach denen man Essen und Trinken nachlegt. Damit man nicht zu frieren beginnt, damit die Kraft nicht ausgeht, weder die physische noch die psychische. Der Hochofen im Innern des Körpers braucht Nahrung, kontinuierlich, und der Geist braucht ab und an eine kurze Rast.
In dieser Pause wird mir klar, dass wir ein Problem haben, und dass es kein kleines ist. Wir sind zu dritt, und einer von uns ist mit vollkommen anderen Erwartungen gestartet als die beiden anderen.
Der Hubschrauber
Tiefe Gräben
Lieder im Kopf
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Camp, abends
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Zäh und immer zäher
Nie habe ich mir ausmalen können, wie entmutigend, demoralisierend, geradezu vernichtend es wirken kann, wenn die Distanz zum Vordermann mit jedem Schritt ein Stückchen grösser wird.
Tandem
Man darf sich auf einer 600 Kilometer langen Strecke durch eine Eiswüste keine Sinnfragen stellen. Weil es, objektiv betrachtet, wohl kein sinnloseres Vorhaben auf Erden gibt.
Der Bruch
Ich habe versprochen, dass ich weiss, was ich tue und dass ich mich nicht in Gefahr begebe. Ich nehme dieses Versprechen sehr ernst. Es ist alles, was man denen, die zuhause bleiben, geben kann.
Ich habe Angst. Ich habe eine solche Angst, dass ich bald nicht mehr aus noch ein weiss. Es ist eine nackte, blanke, ausgezogene, eiskalte, harte Angst. Ein Gefühl, das ich noch nie empfunden habe. Und ich erkenne, dass das jenes Gefühl sein muss, das man Todesangst nennt.
Bessere Tage
DYE-2
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Zurück in der Hölle
Camp, morgens
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Der Tupilak
Die Monster des Inlandeises
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Warum mache ich das?
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Die Polizei
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Drei Dinge, auf die wir uns freuen
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Die Einsamkeit
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Zweieinhalb Kilometer
Freunde
Freude
Hannes!
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Die Eishörnchen
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Die ersten Berge
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Die Hütte
In den vergangenen Wochen haben wir Abstand genommen vom Multitasking, wir haben nie mehr als nur eine Sache gleichzeitig gemacht. Gehen. Zelt aufbauen. Essen. Schlafen. Wir haben in dieser Zeit nicht auf Mails oder Anrufe gewartet und haben auch nicht daran gedacht, noch etwas anderes, Dringendes erledigen zu müssen, wir waren mit unseren Gedanken nicht in der Zukunft, sondern nur dort, wo wir waren.
Zalo
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