Eine ganz andere Geschichte

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  • ISBN: 978-3442740918
  • Mein Rating: 7/10

Inspektor Gunnar Barbarotti erhält anonyme Briefe, in denen der Tod von Personen angekündigt wird, die anschliessend auch tatsächlich tot aufgefunden werden. Der Mörder spielt dabei ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei...

Mir hat Eine ganz andere Geschichte ziemlich gut gefallen. Als Leser tappt man, wie die Polizisten, lange Zeit nur im Dunkeln. Und auch wenn ich den Schluss etwas enttäuschend fand, so war er doch eine ziemliche Überraschung, da es dem Autor gut gelungen ist, mich als Leser in die Irre zu führen.

Zitate aus dem Buch

Solche Abende können sogar aus Schweinehändlern Dichter machen.

"Mir gefällt es ausserordentlich. Du siehst damit tatsächlich noch nackter als nackt aus."

"Wäre zu meiner Schulzeit ein Polizist gekommen und hätte von seiner Arbeit erzählt, dann wäre ich etwas anderes geworden."

"Manchmal glaube ich, dass der Teufel die Religion erfunden hat, damit sie zwischen Mensch und Gott steht."

"Er scheint nicht mehr lange gelebt zu haben. Hat mehr oder weniger in seinem eigenen Blut gebadet."

Die Summe des Guten auf der Welt ist durch seinen Tod nicht weniger geworden, im Gegenteil.

"Sie weiss weniger über ihren Bruder als ich über die Paarungsrituale der Fichtenrüsselkäfer."

Wir tappen im Nebel wie Hanswürste ohne Publikum.

Um die wichtigen Antworten zu finden, war es nötig, zuerst die wichtigen Fragen zu stellen.

Der Abschluss einer Arbeitswoche hatte sich verwandelt in den Beginn eines langen Arbeitswochenendes.

Während all dieser Diskussionen hatte Kommissar Asunander seine übliche zurückgezogene, ratgebende Rolle eingenommen, aber da ihn niemand um seinen Rat gefragt hatte, hatte er auch nicht mit seinem Gebiss klappern müssen.

Er fragte sich, ob er das schon mal erlebt hatte. Dass man die Identifizierung seines ermordeten Kindes als nicht so wichtig ansah. Oder sie zumindest aufschob, um zunächst wichtigere Dinge zu erledigen.

"Asunander rennt herum und sieht aus wie ein Biber mit Darmkrämpfen."

Ich gebe gerne zu, dass ein gewisser Reiz darin liegt, in einer Gesellschaft zu verkehren, in der man für niemanden auch nur die geringste Sympathie empfindet.

Ihr Mann hatte versprochen, sie zu lieben und sich sein Leben lang um sie zu kümmern, und jetzt hatte er sein Versprechen gebrochen, und da gab es nur eine einzige logische Lösung des Problems: ihm ein Messer in den Rücken zu rammen.

Das Grundstück um Axel Wallmans Sommerhaus sah ungefähr genauso aus wie Wallman selbst im Gesicht.

"Ich... ich sitze allein in meiner verdammten Wohnung und leide wie ein Schwein auf dem Asphalt."

Worte bedeuten so wenig, Handlungen so viel mehr. Dennoch umgeben wir uns mit Worten, Worten, Worten. Wirklich wichtige Punkte im Leben eines Menschen gibt es nur wenige, und sie können weit verstreut liegen, mit grossen Abständen untereinander. Jahre und ganze Jahrzehnte. Wenn wir eines Tages Resümee ziehen müssen, werden wir das deutlich merken – wie wenig alles, was wir gesagt und geschrieben haben, wiegt, wie schwer dagegen die wirklich entscheidenden Handlungen wiegen.

Früher war die Rede vom Sensenmann, dachte Gunnar Barbarotti, vielleicht war das hier das Sinnbild für die moderne Zeit. Der Tod, der mit dem Mähdrescher einfährt.

Was ihn betraf, so sah es aus, als hätte er die ganze Nacht versucht, sich mit einer widerspenstigen Bärin zu paaren.

"Ich glaube, ich sollte bald einem Journalisten eins reinhauen, damit ich ein paar Tage Urlaub kriege."

Ich überlege, wie viel Alkohol Gunnar wohl im Blut hat. Es wäre doch eine Ironie des Schicksals, wenn wir von einer Polizeistreife deshalb angehalten und gefasst würden.

Wenn einem im Dienst die Zähne ausgeschlagen worden waren, dann konnte man einer Sache zumindest sicher sein: Man wurde nicht rausgeschmissen.

"Fällt dir übrigens auf, dass meine Zähne heute gar nicht klappern?"

"Es ist doch verrückt, was für ein Leben manche Menschen führen, wenn man mal ein bisschen hinter die Fassaden guckt."

"Sie wollte für diese Urlaubswoche nach Jütland fahren, um ihm zu sagen, dass sie sich scheiden lassen will. Er wollte dorthin fahren, um sie zu ermorden und ins Meer zu werfen."

"Es ist schwer, den Wahnsinn zu erkennen, wenn man mitten in ihm lebt."