Ein Freund aus alten Tagen

In Stockholm wird unterhalb einer Aussichtsplattform ein Mann mit albanischem Pass tot aufgefunden. Die Polizei geht von einem Unfall oder Selbstmord aus. Doch der freischaffende Journalist Tobias Meijtens hat diesbezüglich seine Zweifel und beginnt mit Nachforschungen. Schnell findet er heraus, dass der Tote kein Albaner war, sondern ein Schwede namens Erik Lindman. Dieser hatte vor 25 Jahren seine erfolgsversprechende Karriere im diplomatischen Dienst plötzlich beendet und verschwand daraufhin spurlos. Es wurde damals vermutet, dass er vom KGB als Spion angeheuert wurde...

Ein Freund aus alten Tagen ist gut geschrieben und die Geschichte ist raffiniert aufgebaut. Als Leser hatte ich das Gefühl, als sehe ich Tobias Meijtens bei seiner Arbeit als Journalist zu, die aus Recherchen und Interviews besteht. Dabei kommt zwar nicht wirklich Spannung auf, doch andererseits wirkt es realistisch, als ob man gemeinsam mit Tobias Meijtens das Rätsel um Erik Lindman löst.

Zitate aus dem Buch

"Es kommt mir relativ schwierig vor, an dieser Stelle versehentlich hinunterzufallen, zumindest wenn man nüchtern ist. Aber Selbstmord? Warum flieht jemand bis nach Schweden, um dann nach Stockholm zu fahren und sich umzubringen?"

Bertil Andersson schien ihn mittlerweile zu meiden, wahrscheinlich, weil er es satthatte, ständig Meijtens' Vorschläge abzulehnen.

Ihre Stimme war so fad wie lauwarmer Haferbrei.

"Manchmal kann man einfach nicht recht bekommen, Tobias, und dann muss man sich damit begnügen, recht zu haben."

"Kein Mensch überfährt einen Penner, um ihn anschliessend auszurauben."

Intuitiv hatte sie gelernt, was viele Menschen niemals begreifen: Wenn du etwas verbergen willst, dann tu einfach so, als würdest du alles erzählen.

Sie sprach charmant bedauernd wie eine leicht wirre Lieblingstante.

Er hätte darauf hinweisen können, wie absurd es war, dass er offiziell wegen Sparmassnahmen gefeuert wurde, gleichzeitig aber das Gehalt für die restliche Zeit seiner Anstellung ausbezahlt bekam.