Die Entscheidung liegt bei dir!

Wege aus der alltäglichen Unzufriedenheit

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  • ISBN: 978-3593505374
  • Mein Rating: 6/10

In Die Entscheidung liegt bei dir! beschäftigt sich der Autor mit der Selbstverantwortung und damit, dass jede Entscheidung mit einem bestimmten Preis verbunden ist.

Mein Eindruck von Die Entscheidung liegt bei dir! fällt zwiespältig aus. Auf der einen Seite enthält das Buch interessante, manchmal auch provokative, Gedankenanstösse und Überlegungen. Auf der anderen Seite wirkte es auf mich irgendwie uneinheitlich, als hätte der Autor den Inhalt aus seinen früheren Büchern und Artikeln zusammenkopiert. Ausserdem gibt es für mich zu viele Wiederholungen.

Meine Notizen

Vorwort zur überarbeiteten Neuauflage

Die Entscheidung liegt bei dir! ist eine Lebensphilosophie des Wollens, im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten, die durch ein Sollen charakterisiert sind. Ja, sie will gerade die Fesseln des "Du sollst!" sprengen. [...] Das ist ihr Wahlspruch: "Ich will die Welt nach meinem Willen prägen – soweit es in meiner Macht steht."

Einleitung

Wenn wir etwas tun oder lassen, dann vergleichen wir Preise. Nicht immer bewusst, aber in unseren Tagträumen fragen wir uns dafür umso intensiver: Was kostet es, ein ganz anderes Leben zu führen, als ich es bisher getan habe? Was kostet es, meinen Job hinzuwerfen? Meinen Partner zu verlassen? In einem anderen Land zu leben? Wie auf einer Nebenspur prüfen wir alle möglichen Alternativen und wägen die Folgekosten ab. Kosten, die sowohl materieller ("Ich werde meinen Lebensstandard einbüssen") als auch ideeller Natur ("Ich habe Gewissensbisse") sein können. Wir vergleichen Preise, kommen zu einem Ergebnis – und dieses Ergebnis ist dann unser konkretes Handeln.

Sie haben die Situation, in der sie sich jetzt befinden, anderen vorgezogen – wie immer sie es auch drehen und wenden. Sie haben gewählt.

[...] wenn sie anerkennen, dass sie ihre private und berufliche Situation frei gewählt haben, können sie diese Situation auch wieder abwählen – jederzeit!

[...] meine Hauptthese ist: Glück ist keine Glückssache. Glück, was auch immer sie persönlich darunter verstehen, ist nicht etwas, das ihnen "zustösst". Glück ist das Ergebnis von selbstverantwortlichem, entschiedenem Handeln.

Woher kommt die Energie, mit der sie ihr Leben leben? Woher kommt die Motivation, etwas zu tun und zu verändern? Grundsätzlich können sie diese Energie von innen oder von aussen beziehen. Sie können ihr Leben selbst steuern oder von anderen steuern lassen. In dem einen Fall sind sie die Ursache, die Quelle ihres Lebens. In dem anderen Fall reagieren sie auf das, was um sie herum passiert. Beide Lebenskonzepte können nicht völlig getrennt, wohl aber unterschieden werden. In welchem Bereich sie sich vorrangig aufhalten, ist eine Frage ihrer inneren Einstellung.

Entscheiden können

Die Macht der Wahlfreiheit

Sie haben ihr Leben, so wie es jetzt ist, frei gewählt. Diesen Alltag, diesen Job, diesen Chef, diese Kollegen, diese Wohnung, diese Stadt, diesen Partner (oder auch ihr Single-Dasein) – all das und alle anderen Umstände sowie Begleitumstände ihres Lebens: Sie haben sie gewählt. Dafür sind sie verantwortlich. Und nur sie. Egal, welche Motive sie hatten, einerlei, was sie bewog: Sie haben es sich ausgesucht. Sie haben alles, was jetzt ist, entschieden und damit selbst gewählt – und sie können all dies auch wieder abwählen. Dafür wäre dann wieder ein Preis zu zahlen. Wie hoch der ist, entscheiden nur sie selbst. So lässt sich unsere Wahl-Freiheit zusammenfassen:

  1. Sie können alles tun.
  2. Alles hat Konsequenzen.

Mit jeder Wahl sind aber zwangsläufig bestimmte Auswirkungen verbunden, die wir gleichzeitig mitwählen. Es gibt keinen Trick in der Welt, der es uns erlaubt, diesen Konsequenzen auszuweichen. Aber genau das scheinen alle zu erwarten. Und wenn das nicht gelingt, nicht gelingen kann, fangen sie an zu jammern.

Die meisten Menschen haben vergessen, dass sie wählen. Sogar täglich wählen. Sie vergessen einfach, dass sie sich für diese Lebensumstände täglich neu entscheiden. Dass sie sie auch abwählen könnten, wenn sie wollten, und es aus Gründen nicht tun, für die nur sie selbst verantwortlich sind.

Auch wenn es sich noch so hart anhört: Sie sind nicht gezwungen worden, ihr Leben in der gerade praktizierten Form zu leben. Dem liegen Entscheidungen und damit abgelehnte Alternativen zugrunde. Mögen diese auch noch so abwegig sein. Immer dann, wenn sie anfangen, über etwas zu lamentieren – dann haben sie vergessen, dass sie es sich ausgesucht haben.

Alle Menschen wollen ein gutes, ein gelungenes Leben führen. Aber nur wenige sind bereit, den Preis zu zahlen, der in der Regel dafür fällig ist. Sie sind nicht bereit, das Opfer zu bringen. Sich anzustrengen. Etwas anderes hintanzustellen. Eventuell sogar Regeln zu brechen, die ihnen Tradition und Erziehung mit auf den Weg gegeben haben.

Auch wenn es sich seltsam anhört: In jeder Sekunde unseres Lebens sind wir frei, alles über den Haufen zu werfen und neu zu beginnen. Dennoch schöpfen die meisten Menschen diese Freiheit nur selten aus, ja sie sind sich ihrer Freiheit gar nicht bewusst. Der Preis scheint zu hoch. Aber sind die Folgen einer Neuentscheidung wirklich so schrecklich?

Wer sagt: "Ich kann nicht", der will nicht.

Dass Unvorhersehbares auftritt, mag nicht ihre Wahl sein. Wie sie darauf reagieren, schon.

Der Mythos der Sachzwänge

Alles, was im Augenblick ist und geschieht, ist die Folge von Entscheidungen, die sie irgendwann vorher in ihrem Leben getroffen haben – ob ihnen das nun gefällt oder nicht. Sie haben vielleicht nicht auf genau dieses Ergebnis gezielt, das mag sein. Aber dennoch ist es eine Konsequenz ihrer früheren Entscheidung. Vielleicht haben sie diese Entscheidung auch nicht sehr bewusst, nicht sehr aufmerksam, nicht in klarer Sicht der Alternativen getroffen und halten sie deshalb nicht für eine Entscheidung. Oder die abgewählte Alternative erschien ihnen so absurd, dass sie sie nicht wirklich in Erwägung gezogen, nicht wirklich ernsthaft geprüft haben. Diesem "Nicht-wirklich-in-Erwägung-Ziehen" ist aber schon immer eine Wahl vorausgegangen, die meist eine Entscheidung für ganz bestimmte Werte oder Lebensweisen beinhaltete.

Je mehr Dinge sie haben, desto mehr haben die Dinge sie.

Wenn sie also sagen: "Ich kann nicht!", dann wollen sie nicht. Anderes ist ihnen wichtiger. Sie wollen den Preis des Wechsels nicht bezahlen. Niemandem steht es an, die Gründe ihres Bleibens zu bewerten. Aber dann sind ihnen die Dinge, über die sie sich beschweren, auch nicht wirklich wichtig. Jedenfalls nicht so wichtig, dass sie sie zum Handeln veranlassen; nicht so bedeutend, dass sie die Angst vor dem Risiko überwinden.

Über Arbeit jammert man so lange, bis man keine mehr hat.

Wenn sie auf ein Spielfeld gehen, dann wählen sie gleichzeitig auch die Spielregeln, nach denen dieses Spiel gespielt wird. Nach den Regeln unseres Wirtschaftssystems haben sie als Angestellter die Möglichkeit mitgewählt, vom Unternehmen versetzt, befördert, gefeuert zu werden. Diese Fremdbestimmung haben sie sich ausgesucht ... was weder gut noch schlecht ist; es hat nur Konsequenzen. Ganz im Gegensatz zum Selbstständigen: Dieser hat ein anderes Spiel gewählt. Er trägt allerdings auch andere Risiken – keine Aufträge zu erhalten und damit ebenfalls arbeitslos zu werden. Aber auch diese Gefahr besteht eigentlich nicht; es besteht lediglich die Gefahr, dass er diese Arbeit nicht mehr ausführen kann.

Opfer-Storys

Ein weit verbreitetes Phänomen: Wenn es etwas Positives zu sagen gibt, wenn etwas gelingt, dann bin ich es selbst gewesen. Wenn nicht, sind die anderen schuld.

Andererseits werden häufig genug die Erfolge anderer eher den Umständen zugeschrieben, ihre Misserfolge aber mit Charaktereigenschaften erklärt.

Niemand und nichts kann einen verführen, der nicht das Bedürfnis, ja den dringlichen Wunsch hegt, verführt zu werden.

Manès Sperber

Irgendwann sind wir, was wir von uns denken. Denn das Denken prägt nicht nur unsere Sprache. Die Sprache prägt auch – umgekehrt – unser Denken.

Unklares Denken erzeugt unklares Sprechen erzeugt unklares Handeln.

Zeit kann man nicht haben. Zeit ist eine Frage der Priorität: Was ist ihnen wichtig? Sie haben immer, ausnahmslos immer Zeit für das, was ihnen wirklich wichtig ist. "Keine Zeit!" heisst: Es ist ihnen nicht wichtig.

Den Erwartungen anderer können sie nachkommen. Das müssen sie aber nicht.

Sie sind nicht auf der Welt, um die Erwartungen anderer zu erfüllen,

Stress gibt es nur, wenn sie "Ja" sagen und "Nein" meinen.

Ärger bedeutet immer, dass sie jemandem Verantwortung zuschieben, die sie selber haben.

Wer anderen Schuld zuweist, braucht sich nicht zu ändern. Wenn sie sich aber verändern wollen, wenn sie lernen wollen, dann ist der erste und wichtigste Schritt: die Schuldzuweisung zu beenden. Wenn sie die Verantwortung auch für ihr Scheitern übernehmen, liegt es in ihrer Kraft, es beim nächsten Mal besser zu machen. Wenn sie aber die Umstände beschuldigen, legen sie den Grundstein für erneutes Scheitern.

Der Wille zur Ohnmacht

Was tun sie dazu, dass der andere sich so verhält, wie er sich verhält?

Verantwortlich sind sie nicht nur für das, was sie tun, sondern auch für das, was sie unterlassen.

Jemanden schonen heisst jemanden entmündigen. Sie stellen sich über ihn und entscheiden für ihn, was zumutbar für ihn ist und was nicht.

Was sie wirklich wollen, das tun sie. Das brauchen sie sich nicht vorzunehmen. Das passiert "jetzt".

Erwachsensein heisst: Niemand kommt! Niemand kommt, um mich glücklich zu machen. Niemand kommt, um meine Probleme zu lösen. Niemand entscheidet für mich, wie ich leben soll. Wenn ich nicht selbst aktiv werde, passiert gar nichts.

Erwachsensein heisst: aus der Abhängigkeit in die Unabhängigkeit zu gelangen, von der Hilfe zur Selbsthilfe zu kommen, von der Fremdbestimmung in die Selbstverantwortung zu gehen. Nur wer gelernt hat, sein Leben in die eigene Hand zu nehmen, ist eine Person – und das bedeutet: sich trennen, erwachsen und vollständig werden, entscheiden.

Seien sie sicher: Niemand ist an ihren Plänen interessiert. Was sie tun – darauf kommt es an.

Das ist die unintelligenteste Art, sein Leben zu leben: darauf warten, dass meine Wünsche sich von allein erfüllen. Warten heisst: Ich gebe den anderen, den Umständen, den Ereignissen viel Macht über mein Leben. Anerkennen, dass ich allein für die Erfüllung meiner Wünsche verantwortlich bin, hat den grossen Vorteil, dass wir die Macht zurückgewinnen. Wir hören auf zu warten und sind frei zu handeln.

Leiden ist leichter als Handeln.

[...] Handeln ist immer mit Unsicherheit, mit Angst verbunden. Es ist die Angst vor dem Unbekannten, die uns davon abhält, Veränderungen zu riskieren. Nichts hypnotisiert Menschen mehr als die eigene Angst. Die Erwartung von Schmerz.

Ob es besser wird, wenn es anders wird, weiss ich nicht. Dass es aber anders werden muss, wenn es besser werden soll, weiss ich!

Georg Christoph Lichtenberg

Wer etwas gewinnen will, muss etwas riskieren. Und er muss auch bereit sein, etwas zu verlieren.

Konsequent gedacht tun sie alles, was sie tun, für sich selbst. Weil es ihnen wichtig ist. Weil es ihnen richtig erscheint. Weil es ihren Normen und Werten entspricht. Weil es ihnen schlicht gut geht, wenn sie so handeln. Vermutlich würden sie sich schlechter fühlen, wenn sie es nicht täten.

Handeln erfüllt immer ein Bedürfnis. Es ist immer eigennützig. Wenn ich jemandem etwas Gutes tun will, dann nur, weil ich mir selbst damit etwas Gutes tue. Sonst würde ich es nicht tun.

Grenzen der Freiheit

Man kann nicht nicht wählen. Auch wenn sie sich nicht entscheiden, haben sie sich entschieden: für die Unentschiedenheit.

Die Umstände oder andere Menschen für ihr Glück oder Unglück verantwortlich zu machen schwächt sie und bringt sie nicht weiter. Es gelingt ihnen vielleicht, die Aufmerksamkeit von sich abzulenken. Aber es verändert nichts. Reine Zeitverschwendung. Die Schuld bei anderen zu suchen ist lediglich eine Ausrede dafür, passiv bleiben zu können und ihre Duldungsstarre zu rechtfertigen.

Nur wenn sie aufhören, andere zu beschuldigen, nur wenn sie anerkennen, dass sie und nur sie selbst für ihr Leben verantwortlich sind, werden sie das höchste Mass an Erfolg, Glück und Gesundheit erreichen. Oder auch Geld: Wenn sie finanziell erfolgreich sein wollen, dann brauchen sie Macht über ihr Leben. Denn erst wenn sie die Schuldzuweisungen einstellen, ermächtigen sie sich selbst, können sie aktiv werden und etwas zur Verbesserung ihrer Lage unternehmen. Die steilste Karriere ist für viele Menschen der Weg vom "Man müsste" zum "Ich tue".

Entscheiden lassen

Bestraft durch Belohnung

Auf der Negativseite ist Bestrafen die Hauptstrategie, um uns einem fremden Willen gefügig zu machen: "Wenn du dich nicht so verhältst, wie ich es möchte, kriegst du Ärger!" Die Wirksamkeit dieser Strategie hängt davon ab, ob Strafen zur Verfügung stehen, die so viel Gewicht besitzen, dass die Betroffenen es vorziehen, das gewünschte Verhalten zu zeigen. [...] Auf der Positivseite ist Belohnen die Hauptstrategie. Sie ruft uns zu: "Streng dich an, dann wirst du belohnt!"

Wenn Menschen mit Belohnungen für eine Aufgabe gewonnen werden, verlieren sie schnell das Interesse, werden unzufrieden und erbringen geringere Leistungen als jene, die eine Aufgabe ohne versprochene Belohnung übernehmen.

Belohnung hat eine prägende Kraft, die das Verhalten der Menschen steuert. Wenn man Kinder für etwas belohnt, was sie freiwillig tun, zerstört man ihnen damit den eigentlichen Grund ihres Handelns. Dann wendet sich die Konzentration vom Prozess und Ergebnis des eigentlichen Handelns ab – und der Belohnung zu. Dies insbesondere, wenn etwas mit Begeisterung getan wird. Es geht dann bald gar nicht mehr um das eigentliche Tun, sondern nur noch um die Belohnung. Unsere natürliche Motivation löst sich auf im Säurebad der Belohnung.

Wenn uns jemand belohnt, sagt er uns damit: "Du hast etwas getan, das ich will." Sonst hätte er uns nicht belohnt. Deshalb muss er uns jetzt entschädigen. Im Regelfall ist das mit der unausgesprochenen Aufforderung: "Weiter so!" verbunden. Je mehr uns also jemand belohnt, desto mehr betont er unsere Fremdbestimmung. Und wer sich belohnen lässt, bestätigt die Fremdbestimmung: "Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was du willst."

Wenn etwas lediglich zur Voraussetzung für etwas anderes dient, gilt es selbst nicht als erstrebenswert. "Tu dies, dann bekommst du das" entwertet automatisch "dies". Der Empfänger einer Belohnung muss also annehmen: "Wenn der andere glaubt, mich belohnen zu müssen, dann muss etwas faul an der Sache sein." Eine Belohnung in Aussicht zu stellen weist also darauf hin, dass es sich nicht lohnt, die Sache um ihrer selbst willen zu tun.

Belohnungen ersetzen uns also den Spass an der Sache durch den Spass an der Belohnung. Belohnungen untergraben unser natürliches Interesse, eine Sache um ihrer selbst willen zu tun. Sie verhindern, dass wir uns für etwas engagieren, einfach weil es uns Spass macht. Das muss uns klar sein: Belohnung zerstört die Motivation.

Belohnung verwandelt Wollen in Müssen.

Das wird immer wieder übersehen: Alle Menschen – auch Kinder! – handeln immer sinnvoll. Ihr Handeln ist in jedem Augenblick "voller Sinn". Aus ihrer Sicht. Mag es aus der Sicht eines anderen auch noch so verrückt aussehen. Aus ihrer eigenen Perspektive ist es wichtig und richtig, so zu handeln.

Oft wird nicht getan, was sinnvoll ist, sondern was belohnt wird.

Belohnungen verführen Menschen dazu, auch etwas völlig Sinn- und Freudloses zu tun, wenn nur die Belohnung hoch genug ist. Gute Gründe für mein Handeln? Tue ich das, was ich wirklich will? Unnütze Fragen! Die Belohnung bestimmt, was zu tun ist. Das erzeugt gegenüber der Sache selbst eine Haltung der Gleichgültigkeit und des Desinteresses. Belohnungen blockieren also, was sie zu fördern vorgeben: Motivation, die sich auf die Sache selbst richtet.

Wenn wir belohnt werden, neigen wir dazu, genau so viel zu tun, wie nötig ist, um belohnt zu werden. Wir konzentrieren uns auf den schnellsten Weg, unser Ziel zu erreichen, schauen kaum noch nach rechts oder links, spielen nicht mehr mit Möglichkeiten, lassen Chancen ungenutzt. Wir ignorieren alles, dessen Bedeutung für den Erhalt der Belohnung nicht offensichtlich ist. Kurz: Was bei Belohnungen zuerst stirbt, ist unsere Kreativität, unsere Neugier, unsere spielerische Freude am Tun – das Gefühl, in gewisser Hinsicht unser eigener Boss zu sein.

Wenn uns eine Belohnung in Aussicht gestellt wird, dann erleben wir die Aufgabe als etwas, das zwischen uns und der Belohnung steht: ein notwendiges Übel, eine Hürde. Und die muss man möglichst schnell überwinden. Dazu tun wir dann gerade das Nötigste.

Wenn wir uns also die Frage stellen: "Motiviert Belohnung?", dann müssen wir antworten: "Absolut!" Belohnung motiviert dazu, Belohnung zu bekommen.

Das Gefühl der Kontrolle über das eigene Leben ist die wichtigste Voraussetzung für körperliche und seelische Gesundheit.

Langfristig erfolgreich werden nur jene Menschen sein, die tun, was sie tun – ohne auf weitere Anreize zu warten. Für die das Ergebnis ihrer Arbeit Bedeutung hat und nicht die möglicherweise darauf folgende Belohnung. Die etwas tun, weil es "ihre Sache" ist.

Burn-out

In letzter Konsequenz gibt es nur eine Quelle für jene psychische Gemengelage, die als Burn-out bezeichnet wird: Unentschiedenheit. Die Unfähigkeit zum Nein. Genauer: Wenn man Ja sagt und Nein meint. Nur dann wandert man in den Burn-out. Wer oberflächlich in die Anpassung geht, aber "eigentlich" etwas anderes will. Wer sich den so genannten Sachzwängen ausliefert. Wer die Konsequenzen des Nein mehr fürchtet als die Konsequenzen des Ja.

Derjenige, der sich entschieden hat, das zu tun, was er zu tun gewählt hat, und zwar mit klarem Blick auf den Preis, der zu zahlen ist, der wandert nicht in den Burn-out. Der ist auch manchmal überarbeitet, müde und abgespannt. Aber deshalb verzweifelt er nicht.

Je mehr wir uns fragen, ob wir wirklich glücklich sind, desto eher finden wir Gründe, dass wir eigentlich unglücklich sind.

Wer sich begeistert einsetzt, weil er die Aufgabe, das Handeln liebt, der wird auch nicht ausbrennen. Nur wenn Erwartungen enttäuscht werden, die jenseits der Tätigkeit liegen, läuft jemand in den Burn-out. Er leidet dann unter einem Sinndefizit [...].

Wir entscheiden uns für Dinge, die uns jetzt wichtig sind und unter den Bedingungen, die wir jetzt vorfinden. Ja, wir verpassen auch etwas dabei, aber das ist uns offenbar nicht wichtig genug. Jedenfalls nicht so wichtig, dass wir es ändern. Wir möchten zwar vieles – aber wir wollen es offenbar nicht. Und deshalb entscheiden wir uns dagegen. Jeden Tag aufs Neue. Jeden Tag sagen wir "Ja" zu dem, was wir allem anderen vorziehen. Heute vorziehen – morgen mag das anders sein. Aber für hier und heute gilt das.

Wir können nur im Jetzt handeln. Und wenn das, was wir entschieden haben, uns nicht gefällt, dann können wir neu entscheiden. Natürlich unter den neuen Bedingungen. Zurückspringen in die vergangene Zeit, Dinge ungeschehen machen zu lassen, was wäre wenn? zu fantasieren – All das bringt uns nicht weiter. Sondern, ganz im Gegenteil, das ist eine mentale Verfassung, die uns innerlich ausbrennen lässt.

[...] Burn-out ruft ihnen zu: Sie tun gerade etwas, was nicht ihr Ding ist! Etwas, was sie als sinnlos erleben! Und jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, damit aufzuhören und etwas Neues zu beginnen! Dann ist nicht "weniger arbeiten" die richtige Antwort, sondern grundsätzliche Veränderung.

Was man gerne tut, ist auch meistens das, was man besonders gut kann. Wenn es also eine Formel für Erfolg gibt, dann diese: Tun sie das, was sie absolut erstklassig können. Lassen sie alles, wo sie nur zweitklassig sind. Was viele andere gleich gut oder besser können.

Der Sirenengesang des Lobens

Dem Loben ist immer ein Bewertungsvorgang vorausgegangen, der sich auf eine Leistung oder ein Verhalten bezieht, also nicht eigentlich auf die Person als solche, sondern auf etwas, das die Person gemacht hat. Es trägt daher deutlich erkennbar einen Tauschcharakter: Lob gegen Leistung. [...] Das damit eng zusammenhängende Wesensmerkmal des Lobens ist die Tatsache, dass es immer ein Bewertungsmonopol gibt: einen, der sagen darf, was gut und richtig ist, und jemanden, der dieses Urteil über sich ergehen lässt. Lob schafft und bestätigt mithin zweierlei: erstens ein beurteilendes Verhältnis und zweitens ein hierarchisches Muster. Gelobt wird von oben nach unten.

Hinter dem Lob steckt immer eine Absicht: Man will etwas von ihnen! Denn wer hat etwas vom Lob? Der Lobende! Sonst würde er nicht loben. Er will, dass der andere tut, was ihm nützt.

Wenn sie nach Lob suchen, sind nicht die eigenen Bewertungskriterien wichtig, sondern fremde. Was andere sagen, bestimmt dann ihr Leben.

Fragen gestellt - durch Fragen gestellt

[...] weil es häufig Schwierigkeiten und Probleme sind, die uns nach dem Warum fragen lassen, stellen wir in Wirklichkeit die Schuldfrage. Nach dem Grund fragen heisst oft Schuldige suchen.

Sprechen sie die Dinge, die sie verändern wollen, aktiv an. Sie können alles wünschen, verlangen, fordern. Dann kann der andere entscheiden, ob er dem entsprechen will.

Die Vorbild-Falle

Wer immer in die Fussstapfen anderer tritt, hinterlässt keine Eindrücke.

Eine vom Ideal der Vorbilder (gleich welcher Art) geprägte Kultur unterscheidet zwischen denen, die nachahmenswerte Eigenschaften aufweisen, und jenen, die sich diese aneignen sollen. Das heisst im Klartext: Es gibt ganz offensichtlich viele Menschen, die ein Vorbild zum Nacheifern brauchen oder denen man ein Vorbild meint geben zu müssen.

Mit einem Vorbild an der Hand besteht ja auch keine Notwendigkeit, mühevoll herauszufinden, was ich selbst eigentlich denke. Kein Abwägen von Vor- und Nachteilen, keine Rechtfertigung des Inhalts, der Ziele oder der Überzeugung ist hier nötig. Nur die Empfehlung zur Imitation.

Wenn wir tun, was andere auch tun, haben wir das Gefühl, mindestens nicht falsch zu liegen. Das zu machen, was andere vormachen, verleiht Sicherheit.

Der Tod des Glücks

Wie man sich selbst die Laune verdirbt: sich vergleichen und sich dann in die Unterschiede vertiefen – aber nicht im Sinne von "anders", sondern von "besser" oder "schlechter". [...] Es findet sich aber immer eine Situation, die noch schöner ist oder war; es findet sich immer jemand, der noch mehr kann, der noch mehr hat: das noch schnellere Auto, das noch höhere Gehalt, den noch weitreichenderen Ruhm, die noch grösseren Fähigkeiten, die noch schillerndere Prominenz. Je mehr die Menschen haben, desto mehr haben sie zu wenig. Der Tod des Glücks: Es geht den Menschen nicht gut, wenn es ihnen gut geht, sondern schlecht, wenn es anderen besser geht.

Es geht den Menschen nicht besser, wenn sie das Etikett überkleben und den Mist, auf dem sie sitzen, als Dünger bezeichnen.

Der einzige zulässige Vergleich ist der Vergleich mit mir selbst. Mit mir selbst kann ich mich vergleichen: ob ich etwas gelernt habe, meinen eigenen Ansprüchen gerecht wurde, meinen selbst gewählten Massstäben genüge.

No one can predict to what height you can soar, until you have spread your wings.

Thomas Banyacya

Ich muss es nicht immer anderen recht machen. Ich bin nicht nur dann in Ordnung, wenn andere sagen, dass ich in Ordnung bin.

Um jemanden zu ehren, muss man über ihn hinausgehen.

Wer handelt, um dafür belohnt (oder mindestens nicht bestraft) zu werden, ist gleichsam nicht "bei sich", sondern abhängig vom Lob und Tadel anderer und gibt damit anderen Macht über sich. Ausgeliefert an Zuckerbrot und Peitsche.

Es ist an uns, ob wir uns manipulieren lassen. Hundert Würste mögen vor unseren Nasen baumeln – niemand kann uns zwingen, hinterherzulaufen. Hineinbeissen müssen wir selbst. Es ist an uns, der Verführung zu erliegen. Das müssen wir nicht. Wir können uns dagegen entscheiden. Wir können unseren eigenen Weg gehen.

Entschieden leben

Glück folgt der Entschiedenheit

Mein Erleben ist das, worauf ich mich entschieden habe, meine Aufmerksamkeit zu richten.

William James

Es ist nicht der äussere Rahmen, sondern die Art des inneren Erlebens, die Einstellung, die die Erfahrung bestimmt. Uns bleibt immer ein Spielraum in der Interpretation des Vorgefundenen. Da gibt es immer Alternativen.

Wie das Wort "Entscheidung" schon sagt, es geht darum, zu scheiden. Eine Tür ist zu! Das ist für viele Menschen unerträglich. Deshalb halten sie ihr Leben in der Schwebe, in der Unentschiedenheit, wollen, dass alle Türen offen bleiben. Am Ende gehen sie durch keine. Man muss sich trennen, loslassen, etwas aufgeben [...]. Und das fällt vielen Menschen schwer, weil sie alles haben wollen. Wer aber alles haben will, hat am Ende nichts.

"Aber wir soll ich wissen, welche Entscheidung richtig ist?" Das werden sie nie wissen. Weil sie nie erfahren werden, wie es gekommen wäre, wenn sie sich anders entschieden hätten. Besser? Schlechter? Wenn wir uns für einen Weg entschieden haben und dieser Weg den Erwartungen nicht entspricht, malen wir uns die abgewählten Alternativen in den buntesten Farben aus. Ja sicher, vielleicht wären wir glücklicher geworden. Aber vielleicht auch noch viel unglücklicher. Wir wissen es nicht, und es ist sinnlos, darüber nachzudenken. Sie haben die Alternative damals abgewählt und werden nie wissen, wie ihr Leben gelaufen wäre, hätten sie sich anders entschieden. Gleichzeitig stehen sie mit dem Schritt durch diese eine Tür vor einer Vielzahl neuer Möglichkeiten und Alternativen, die sich nicht eröffnet hätten, wären sie damals in der Erstarrung verblieben.

Akzeptieren sie nicht die Lebensumstände, die ihnen nicht gefallen. Geben sie sich nicht zufrieden. Finden sie sich nicht ab. Sagen sie nicht "Ja", wenn sie "Nein" meinen. Das Schlimmste, was sie sich selbst antun können, ist die bekannte Faust in der Tasche. Warten sie nicht, dass andere etwas ändern. Es ist ihr Leben, das sie vor dem Hintergrund ihrer Werte und ihrer Interessen als mangelhaft empfinden. Nur sie erleben es so, wie sie es erleben. Niemand anderes erlebt es so wie sie. Also sind sie auch derjenige, der etwas daran ändern kann. Warten sie nicht auf Wunder.

Ändern statt ärgern!

Man gibt immer den Verhältnissen die Schuld für das, was man ist. Ich glaube nicht an die Verhältnisse. Diejenigen, die in der Welt vorankommen, gehen hin und suchen sich die Verhältnisse, die sie wollen, und wenn sie sie nicht finden können, schaffen sie sie selbst.

George Bernard Shaw

Wenn sie wirklich mit aller Entschiedenheit, letztlich aber erfolglos versucht haben, Dinge zu verändern, die ihnen missfallen, dann bleibt eine zweite Handlungsmöglichkeit. Was immer es auch sei: Verlassen sie es! Wenn es ihnen nicht gelingt, die Situation von innen heraus zu ändern, dann sollten sie den Ausgang suchen. Rechtzeitiges Weggehen ist bei völliger Aussichtslosigkeit das Beste. Sie haben nichts davon, wenn sie ausharren: Sie verschwenden ihre Lebenszeit.

Je mehr Wahlmöglichkeiten, desto wichtiger ist Entschiedenheit [...].

Was können sie tun, wenn – erstens – nichts mehr zu ändern ist, wenn sie – zweitens – zu sich sagen: "Ja, da gibt es zwar einiges, was für mich nicht in Ordnung ist, aber deshalb will ich es nicht verlassen", oder wenn sie es aus irgendwelchen Gründen nicht abwählen können? Wenn sie die Umstände nicht ändern können, dann bleibt immer noch die Möglichkeit zu wählen: Ihre innere Einstellung!. Sie können vielleicht nicht den Wind bestimmen, aber sie können die Segel richten.

Tun sie das, was sie tun, mit Liebe und Hingabe. Oder lassen sie es ganz.

Glück bedeutet also nicht nur, das zu bekommen, was wir wollen, sondern auch, das zu wollen, was wir bekommen.

Das Geheimnis des Glücks

Können sie ein Ziel überhaupt erreichen? Nein, das können sie nicht. Ein Ziel können sie – als Ziel – eigentlich nur zerstören. Sie haben vielleicht irgendwann den Führerschein gemacht, das Haus endlich fertiggestellt, ihren Traumpartner geheiratet. Aber dann machen viele "vorausschauende" Menschen eine eigenartige Erfahrung: diese Leere, sobald sie es endlich geschafft haben. Und was tun sie dann? Sie suchen sich ein neues Ziel. Sie laufen wieder irgendeinem ideal gedachten Zustand hinterher. Sie sind nie da, wo sie sind – mit dem Kopf sind sie immer woanders.

Wer zu viel erwartet, was künftig sein soll, der übersieht, was an Gutem schon da ist. Er macht sich permanent unglücklich, weil er das Jetzt als unzureichend erlebt.

Sie haben zu jedem Zeitpunkt ihres Lebens die Chance, Entscheidungen zu treffen und anderes aus sich entstehen zu lassen. Allein dieser Gedanke gibt ihnen die Kraft, mit wichtigen Veränderungen zu beginnen. Nicht die Frage "Wer bin ich?" führt ins Offene, sondern "Wer könnte ich auch noch sein?" Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer der, der er schon ist.

Veränderungen sind jederzeit möglich. Dieses Leben aber ist das einzige, das sie haben. Worauf also warten?

[...] woher wissen sie, ob sie das Morgen noch erleben? Es ist viel praktischer, das Jetzt als die einzige Zeit zu begreifen, die sie haben.

Wenn sie etwas falsch gemacht haben, ist es wichtig, die Schuld zu begleichen. Es ist wichtig, zu den Folgen ihres Handelns in aller Klarheit zu stehen. Den Preis zu zahlen. Aber dann müssen sie sich verabschieden. Dann haben sie ihre "Schuldigkeit getan". Dann können, ja dann müssen sie es hinter sich lassen. Dann gibt nur ein Satz ihnen Kraft: "Ich habe etwas falsch gemacht und trage jetzt die Folgen." Nur mit solcher Klarheit holen sie sich aus dem Jammertal heraus. Niemandem nützt es, wenn sie weiterhin gramgebeugt durch die Welt gehen. Sie müssen auch sich selbst eine neue Chance geben.

Erfolg ist, was folgt

Nach allem, was wir darüber wissen, ist das Glückserleben eine Begleiterscheinung aktiven Tuns, selbstverantwortlichen Lebens, klarer Entscheidung.

Glück ist etwas anderes als flüchtiges Vergnügen! Es ist immer richtungsgleich mit Sich-Anstrengen, Schwierigkeiten überwinden, Hindernisse beseitigen: Glück gewinnt man nur durch das Wachstum von Kräften, durch intensiven Austausch, durch Geben und Nehmen in der Beziehung mit anderen. Für das Glücklichsein sind damit einige Eigenschaften vorausgesetzt, die am gegenwärtigen Wertehimmel fast Feindseligkeit provozieren: Disziplin und Konzentration.

Ohne Selbstdisziplin ist kein Problem lösbar. Sie ist notwendig für alle Arten des Lernens und Wachsens.

Ob es zu einem guten Ende kommt, kannst du nicht wissen. Aber mache dir niemals den Vorwurf, nicht dein Bestes gegeben zu haben.

Ein Leben kann nur dann gelingen, wenn auch die Möglichkeit des Nicht-Gelingens besteht. Das eine ist ohne das andere nicht zu haben. Natürlich will niemand in seinem Leben scheitern; wenn wir aber den Misserfolg als Möglichkeit ausschliessen wollen, dann verhindern wir zugleich den Erfolg. Verantwortung für sein Leben übernehmen heisst, sich dessen bei allen Entscheidungen bewusst zu sein.

Ohne die Bereitschaft zum Misserfolg gibt es kein Handeln.

Unser Selbstvertrauen wächst nicht aus Fürsorge und Verwöhnung, sondern ausschliesslich aus der Erfahrung, sich aus eigener Kraft aus Niederlagen und Krisen befreit zu haben, sich gleichsam "aus dem Sumpf gezogen" zu haben. Eine wichtige Erfahrung, die uns niemand nehmen kann. Eine Fähigkeit, die wir immer bei uns tragen.

Die Last der Ideale

Alle Entscheidungen, Probleme, Konflikte sind Wachstumschancen. Aber sie sind oft mit Schmerz und mit Verzicht verbunden. Was das Entscheiden so schwierig macht, ist die Illusion, es müsse leicht gehen, ohne Schmerz.

Es gehört zu den glückszerstörenden Eigenschaften vieler Menschen, mit der grossen Lupe auf das zu schauen, was nicht in Ordnung ist, das Haar in der Suppe zu suchen, immer das zu begehren, was sie gerade nicht haben.

Was das Wählen so schwer macht, ist der Verzicht auf die abgewählte Möglichkeit.

Niemand ist dafür da, sie glücklich zu machen. Kein Chef, keine Regierung, kein Partner. Wenn sie mit ihrer Arbeits- und Lebenssituation unzufrieden sind, dann haben sie vergessen, für ihre Wahl Verantwortung zu übernehmen.

Selbstbestimmt leben

Ihre Lebensumstände sind es also nicht, die sie zu dem machen, der sie sind. Die Umstände machen lediglich sichtbar, wer zu sein sie gewählt haben.

Sie sind das, wofür sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Wenn von Selbstbewusstsein gesprochen wird, ist damit oft eine krause Mischung aus Selbstverliebtheit, Erfolgsgier und eindrucksvollem Auftreten gemeint. Das wahre Selbstbewusstsein ist aber das Ersetzen von "So ist es passiert" durch "So wollte ich es" für den Blick auf die Vergangenheit; von "Ich muss" durch "Ich will" für die Gegenwart und Zukunft.

Prüfen sie alle Möglichkeiten ohne Vorurteile, lassen sie sich nicht den Blick verstellen von dem, was andere von ihnen erwarten. Denn sie wählen nur dann im eigentlichen Sinne des Wortes, wenn sie alle Alternativen grundsätzlich zulassen [...].

Gehen sie dorthin, wo es etwas zu lernen gibt, wo sie herausgefordert werden, wo es spannend ist, wo sie scheitern können!

Wie ungern jemand stirbt, hängt davon ab, was und wie viel er ungetan gelassen hat.

Macht hat, wer macht.

Der trügerische Trost der "positiven Freiheit"

[...] die Freiheit, entscheiden zu können, beinhaltet auch den Zwang, entscheiden zu müssen. Und damit steigt das Risiko für den Einzelnen, falsch zu entscheiden, von dem selbst gewählten Weg überfordert zu sein, gar zu scheitern. Und da der Mensch dazu neigt, das Risiko zu überschätzen und die Chancen zu unterschätzen [...], ist die Neigung gross, Freiheit als Zumutung abzulehnen.

Ist Willensfreiheit eine Illusion?

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Ausblick: Eine Kultur der Selbstverantwortung

Wir können gar nicht anders, als unseren eigenen Vorteil zu verfolgen – wie immer der aussieht. Der aufgeklärte Egoist aber weiss, dass er sich selbst etwas Gutes tut, wenn er anderen etwas Gutes tut. Er weiss auch, dass er, wenn er anderen schadet, sich selbst früher oder später schadet. Glück auf Kosten anderer währt in der Regel nur kurz. Er will daher seinen Mitmenschen aus Eigennutz nicht schaden.

[...] wer vom Staat alles haben will, darf nicht überrascht sein, wenn der Staat ihm alles nimmt.

Wir haben keine Wahl, ausser zu wählen.