Charles

Mit dem Herzen eines Königs

von

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  • ISBN: 978-3453200975
  • Mein Rating: 7/10

Charles ist eine Biografie von Prinz Charles, dem britischen Thronfolger.

Ich fand Charles ein interessantes Buch, wenngleich es etwas langatmig ist und zum Teil zu stark in unwichtige Details abschweift. Doch insbesondere die Vielfalt seiner karitativen Tätigkeiten fand ich sehr faszinierend.

Meine Notizen

Vorwort

[...] dies ist das wirklich Komische an den Royals: Sie erleben die Welt nur ganz selten wie wir gewöhnlichen Sterblichen, weil sie sich durch ihre Gegenwart verändert. Der Prinz kennt die Menschheit von ihrer besten Seite und von ihrer schlechtesten – kriecherisch, geistlos, fordernd. Dass man jede seiner Äusserungen mit Applaus bedenkt und auf seine Witze mit lautem Gelächter reagiert, ist er gewohnt.

Kommentare und Kritik verfolgen ihn im Lauf seines Lebens wie vorwurfsvolle Kammerdiener. Nie wurde ihm der Luxus zuteil, unbemerkt von anderen etwas auszuprobieren und zu scheitern. Als er zum ersten Mal eine Meinung äusserte, musste er entdecken, dass er wie durch ein Megafon sprach.

Ein Tag aus seinem Leben

"Der Unterschied zwischen Prinz Charles und einem gewählten Politiker ist der Zeitrahmen. [...] Ein gewählter Politiker hat stets die nächsten drei bis fünf Jahre im Blick, und bis morgen Nachmittag ist es in der Politik oft noch lange hin. Charles hingegen denkt ganz ungeniert längerfristig; als Thronfolger ist es sogar seine Pflicht, sich mit längeren Zeiträumen zu befassen. Seine Äusserungen waren zwar oft umstritten, aber er hat die Dinge auf den Punkt gebracht, so wie es ein Politiker vermutlich nie tun würde..."

"Meine grösste Sorge ist es, dass wir in vollem Bewusstsein und in einem ungeheuren Tempo die Chancen zukünftiger Generationen zerstören, weil wir nicht erkennen, welchen Schaden wir der natürlichen Umgebung zufügen."

"Wenn die Fotografen kein Interesse mehr hätten, müsste ich mir Sorgen machen."

Im Schatten der Mutter

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Ein Prinz unter Menschen

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Der Herzbube

Personen des öffentlichen Lebens haben das Recht auf ein Privatleben, und sei es noch so schmuddelig.

Unter Wölfen

Ruhm, besonders wie in seinem Fall nicht nachlassender, lebenslanger Ruhm, macht es schwer, die Signale richtig zu deuten. Man weiss nicht, wem man trauen kann; es wird einem eher Honig um den Bart geschmiert als schonungslos die Wahrheit gesagt.

Charles' Ansatz, sich kopfüber in Projekte zu stürzen, ohne ihre Machbarkeit zu überprüfen, wurde nie von den realen Gegebenheiten ausgebremst, wie das sonst bei neuen Geschäftsideen der Fall ist. Sobald ihn eine Vision packt, wendet er sich sofort an alle möglichen Leute, die sich dann an ihre Umsetzung machen. Aufgrund seiner Position und seiner finanziellen Mittel haben seine Einfälle eine bessere Chance, verwirklicht zu werden, als die Ideen eines Normalsterblichen, und manchmal werden auch Unternehmungen, die unter normalen Umständen zum Scheitern verurteilt wären, noch am Leben gehalten.

Vertrauen und Zuversicht

"Wäre [der Prinz] in der Wirtschaft tätig, wäre aus ihm ein Mann wie Branson [der Firmenchef von Virgin] geworden oder jemand wie der verstorbene Steve Jobs, einer jener weltbekannten Unternehmer, die noch grosse Visionen haben", sagt [James] Sommerville. "Er besitzt die Fähigkeit, mehr zu sehen als andere, mit Menschen aus den unterschiedlichsten Kreisen über die verschiedensten Themen zu sprechen und sich an diese Gespräche zu erinnern."

"Für mich ist [der Prinz] der Richard Branson der karitativen Arbeit. Wenn er etwas entdeckt, was geändert werden muss oder was er für eine wirklich gute Idee hält, dann macht er sich an die Arbeit, versucht es und sieht zu, was er erreichen kann", sagt [Charles] Dunstone. "Wenn es nicht klappt – nicht alles ist machbar –, sollte man das nicht als Versagen ansehen. Es ist Ausdruck seiner Begeisterungsfähigkeit, seiner Leidenschaft und seiner positiven Herangehensweise."

Regent im Wartestand

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Architektur-Kontroversen

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Der Ritter des Commonwealth

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Eine Trumpfkarte im Ausland

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Harmonien und Disharmonien

Der Prince's Trust basiert auf der Idee, Teufelskreise in ihr Gegenteil zu verwandeln, vom Circulus vitiosus zum Circulus virtuosus. Der zerstörerische Weg von kindlicher Vernachlässigung, Verhaltensauffälligkeit, Bildungsferne, Perspektivlosigkeit, Verbrechen, Drogen, Alkoholabhängigkeit wird umgelenkt in eine neue Bahn, in der die Aussicht auf ein besseres Leben die Motivation stärkt, alles dafür Notwendige zu tun.

Durch seinen Einsatz gegen die Übermacht globaler Konzerne tut der Prinz, was wenige Regierungen wagen und wenige Einzelpersonen mangels Einflussmöglichkeiten in Angriff nehmen können. Doch die Art und Weise, wie er sich einsetzt, ist für manche schwer erträglich. Auch wenn sie in vielen Punkten mit ihm übereinstimmen [...], so sind sie [...] nicht recht einverstanden mit den Wegen, auf denen er zu seinen Einsichten gelangt, vor allem nicht mit den mystischen Aspekten des Holismus.

Gibt es Alternativen

"Was er auch sagt, er meint es wirklich so. Der Rest der Welt sagt das, was opportun scheint, um anderen ein bestimmtes Bild von sich zu vermitteln."

Der König schütze Gott

"Eines der wichtigsten Dinge ist zuzuhören", sagt der Prinz. "Man kann nicht die ganze Zeit nur auf die Leute einreden."

Heilige Räume

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Glücklich und in aller Munde

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Könige von morgen

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Ausblick

"Wenn man zu viele Dinge wegwirft", sagt der Prinz, "stellt man am Ende fest, dass sie einen Wert hatten."

"Es sind die Enkel der Menschen, um die ich mir Sorgen mache", sagt er bekümmert. "Doch das Problem ist, wenn man so langfristig denkt, dann verstehen die Anderen nicht immer, wovon man die ganze Zeit redet."