An einem Tag im Januar

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  • ISBN: 978-3442301102
  • Mein Rating: 7/10

Mark Fife hat seinen Sohn durch einen tragischen Unfall verloren: dieser stürzte die Treppe hinunter und brach sich das Genick. Daraufhin zerbrach auch seine Ehe, und er fing an zu trinken. Nun, einige Jahre später, hat er sich ein neues Leben aufgebaut und lebt mit seiner Verlobten zusammen. Doch sein Leben gerät erneut durcheinander als eines Tages eine Frau bei ihm auftaucht, die in seinem früheren Haus wohnt, dem Haus, in dem sein Sohn verstarb. Sie erzählt ihm, dass sie und ihr eigener Sohn den Geist seines Sohnes gesehen und gehört hätten...

An einem Tag im Januar ist gut geschrieben, ich mochte den Schreibstil des Autors. Er beschreibt sehr schön die Trauer eines Vaters über den Verlust seines Kindes, welche auch Jahre nach dem Unglück noch immer präsent ist, und die Vorwürfe, die er sich selbst macht. Hingegen hatte ich teilweise Mühe, das Handeln des Vaters nachzuvollziehen.

Zitate aus dem Buch

Wenn ein Zeitreisender dem Mark Fife von damals verraten hätte, wo er ein Jahrzehnt später stehen würde – was zwischen ihm und seiner Zukunft lag –, hätte er sich womöglich die Pulsadern aufgeschlitzt.

So ging es ihm jedes Mal: Er sah Chloe, und sein Herz schlug schneller – weil sie immer noch so schön war, weil er sie so lange geliebt hatte –, und gleich darauf krampfte es sich zusammen, weil sie so schön war, weil er sie so lange geliebt hatte und sie jetzt nicht mehr liebte. Sie nicht mehr lieben konnte.

"Steve ist weg. Er - zwischen uns ist es aus." - "Chloe", sagte er. "Mein Gott. Das tut mir leid." Eine glatte Lüge. Kein bisschen leid tat es ihm. Mark hatte Steve vom ersten Augenblick an gehasst.

Er wünschte, er würde an die Hölle glauben, um Steve in ihr schmoren lassen zu können.

Eine Schachtel Kondome – das ideale Mittel, um einem Mann all den Sex vor Augen zu führen, den seine Frau nicht mit ihm hat.

Mark fragte sich, ob sein Vater sich möglicherweise gerade bei dem gleichen Gedanken ertappte wie er: dass ihm gegenüber eine wunderbare Frau sass, schön, fröhlich, ein absoluter Glücksgriff – und doch vermisste er plötzlich brennend ihre Vorgängerin.

Es gibt Schicksale, die schlimmer sind als ein plötzlicher Tod.

[...] Helen war nett zu ihm, aber er merkte deutlich, dass er ihr nicht ganz geheuer war. Für sie war er der durchgeknallte Versagersohn ihres Freundes, ein Mann, der ihrem Glück im Weg stand, ein Mann, der seine schwangere Verlobte sitzenliess, um auf Geisterjagd zu gehen.

Er sagte: Darf ich dir sagen, dass du gut aussiehst? Sie schüttelte den Kopf. Nur wenn ich dir sagen darf, dass du scheisse aussiehst.